MOBILE PERFORMANCE WERKSTATT IN DER LANDSCHAFT

Aktionen in der Landschaft des französichen und Schweizer Jura
In Zusammenarbeit mit Leo Bachmann

Im Rahmen des Pfeifer Mobil Stipendiums Zentralschweiz
01. Juni – 31. Juli 2010

Als Performerin und Musiker transformierten wir das Pfeifer Mobil temporär in eine mobile Performance Werkstatt, die an den verschiedensten Orten in Landschaften gewirkt und seine Spuren hinterlassen hat. Als geografischen Raum hatten wir uns den Jura ausgewählt, weil es dort viel Platz und wenig Leute gibt. Er ist zudem bekannt für seine Seen und Wälder, Berge und Täler in einer einzigartigen Kulturlandschaft. Sie war unsere Plattform, auf der wir performativ und musikalisch agierten und intervenierten. Ausserdem bespielten wir das Pfeifer Mobil selbst. Das Entwickeln der verschiedenen Aktionen geschah auf der Reise und bezogen auf den jeweiligen Ort und die jeweilige Situation.

Aktionen mit Mikrofon/Lautsprecher und Tuba gehörten zu unserem wichtigsten Aktionsfeld. Wir erforschten mit unseren Geräten Wald- und Wassersituationen, erkundeten Kiesgruben, Gärten und Windkraftanlagen. Mit der Zeit wurden wir immer mehr zu Mitspieler/innen unserer Umgebung. Mein Lautsprecher wurde in diesem Kontext zu einem interessanten Musikinstrument, Leos Tuba immer wieder auch zu einem vielseitigen Handlungsinstrument. Bei diesen Aktionen war es unmittelbar möglich auf die unterschiedlichen Orte einzugehen und sich durch diese inspirieren zu lassen. Immer wieder konnten wir neue Verbindungen mit den Dingen vor Ort herstellen, die unsere Versuchsanordungen weitertrieben. Diese forschende Haltung hat uns Türen zu neuen Performanceräumen geöffnet. Welch Genuss und Erstaunen war es hier und dort zu spielen!

Inzwischen sind wir zurück in der Stadt, sind von der mobilen in die stationäre“Werkstatt“ umgezogen. Wir nehmen einzigartige Landschaftseindrücke, wundersame Erlebnisse und wertvolle Erfahrungen von dieser Reise mit nach Hause. Das intensive Arbeiten in der Landschaft hat unsere Arbeitsweise massgeblich erweitert und wird unsere künstlerische Tätigkeit nachhaltig verändern. Dem Pfeifer Mobil seis gedankt, denn wie hätten wir sonst diese aussergewöhnliche Kulturlandschaft erkunden können? Auf diese Art und Weise konnten wir all unser Material mitnehmen und immer wieder neue Landschaftsräume ausfindig machen. Das Pfeifer Mobil gab uns Frei- und Experimentierraum und war unser kontinuierliches Zuhause im Unterwegs sein. Es beherbergte eine aussergewöhnliche Zeit an der Schnittstelle zwischen Produktion und Reflexion in einer urban peripheren Landschaft.

Fotos: Angela Hausheer / Leo Bachmann