RESONANZAS

8-stündige Dauerperformance

24. August 2013, 10.00 -18.00
museümli Buchs/SG

Fotos: Rafael Köppel

Ein wichtiges Instrument der Reflexion ist für mich das ‚Erinnernde Nachgehen‘: Ich komme zurück ins Atelier und setze mich an den Tisch. Ich halte inne, schliesse die Augen und erinnere mich zeichnend des gegangenen Weges. Auf dem Blatt wird eine Linie sichtbar, die jedoch kaum lesbar ist, weil es mehr um den Erinnerungsprozess beim Notieren selbst geht als um seine Vermittelbarkeit. Mit diesem reflexiven Instrumentarium habe ich während dem Atelieraufenthalt 2009 in Nairs begonnen und führe es seither weiter. 2013 kam dazu, dass ich angefangen habe mich auch schreibend ans Gehen in der Landschaft zu erinnern.

Diese dicken oder dünnen Linien, einem Liniengewebe nicht unähnlich, verweisen wie die Wörter auf etwas, was bereits vorüber ist. Durch das ‚erinnernde Nachgehen‘ wird die Abwesenheit des Gehens und der Landschaft wahrnehmbar. Die Karten und Texte werden zu einem erinnerten „Überrest, der in die Zeitlosigkeit einer Projektionsfläche versetzt wird.“ Sie sind subjektive, im Nachhinein hergestellte Erinnerungsdokumente und berühren die ergangenen Landschaftsräume mit imaginativer Kraft leise und flüchtig.

In der 8-stündigen Dauerperformance „Resonanzas“ findet ‚Erinnerndes Nachgehen’ eine räumlich-performative Übersetzung.