Angel

Angela Hausheer aus Zürich begibt sich still zum Apfel-Laptop und produziert erstmal einen Klangteppich. Theaterproben? „Nach Moskau!“ kann man einmal heraushören, dann tritt die Künstlerin selbst in Aktion, ein Strahlefräulein, das die Brüste reckt. Sie entledigt sich unter grotesken Verrenkungen und schrillen bis wütenden Lauten ihrer aufgesetzten Hysterie, schält sich die künstlichen Brustaufstockungen und das süße Jäckchen vom Leibe, kommt vom anstrengend dauerlächelnden Diven-Trip herunter in die Tiefe eines Nur-Atmens. Stille.
„Angel“ ist eine witzige, emotional und geistig berührende Arbeit von Hausheer, eine Schauspielerinnenkarriere wird reflektiert, fast damit abgerechnet. Elemente von Theater und Happening treffen aufeinander, und das ist erklärtes Ziel des Abends, die Begegnung der verschiedenen Formen von Darstellung.

Mannheimer Morgen 18.07.06

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