ICH WAR EINE SCHAUSPIELERIN

Künstlerisches Forschungsprojekt Teil 2
in Zusammenarbeit mit Jürgen Salzmann und dem Theaterhaus Jena (D)

Eröffnung: Donnerstag, 8. Dezember 2022, 18:00, Unterbühne
Es sprach Janek Müller, Berlin, freier Dramaturg und Kurator, Regieassistent und Regisseur am Theaterhaus Jena 1995-1999 

8. Dezember 2022: 17:20, 18:40, 19:20, 20:00, 20:40 
9./10./14./15./16./22. Dezember 2022: 18:00, 18:40, 19:20
Ort: Malsaal
Dauer: 38 min
max. 7 Besucher*innen

9. Dezember 2022, 20:00, Hauptbühne
Podiumsdiskussion
Aus Anlass der filmischen Installation fand eine Podiumsdiskussion zum Thema Leitungsstrukturen und kollektive Theaterarbeit statt. Es diskutierten Anna Volkland, Angela Hausheer, Lizzy Timmers und Henrike Commichau. Moderation: Christin Bahnert.

Die Veröffentlichung des zweiten Teils des künstlerischen Forschungsprojektes «Ich war eine Schauspielerin» fand im Theaterhaus Jena statt, an dem ich von 1993-1997 Ensemblemitglied war.  In einer intimen filmischen Installation brachten Jürgen Salzmann und ich ein Archivdokument und unsere künstlerische Auseinandersetzung damit in den ehemaligen Malsaal des Theaters. 

1995 wurde ich für die MDR-Dokumentation »Neues Leben blüht aus den Ruinen – Das Theaterhaus Jena« von Michael Kluth in meiner damaligen Garderobe als Schauspielerin interviewt. 2015 fand ich im Archiv des Theaterhauses das Rohmaterial des Interviews. 2021 kehrte ich zusammen mit dem Videokünstler Jürgen Salzmann für ein erneutes Interview in die gleiche Garderobe ans Theaterhaus Jena zurück: Die Schauspielerin, die ich war, ist mir näher, als ich glaubte. Vergangenes bricht schmerzhaft und beglückend auf und Erinnerungen führen zu Fragen nach Theaterstrukturen, Fremdsein und künstlerischer Selbstbestimmung. Eine Begegnung der besonderen Art – mit sich, dem Filmmaterial, dem Ort und der Erinnerung.  

Die filmische Installation war eine Erstveröffentlichung innerhalb der mehrteiligen Auseinandersetzung mit dem Thema, in dem ich mich anhand meines eigenen Schauspielarchivs mit Prinzipien und Aspekten von Schauspielerei auseinander und im Dialog mit verschiedenen Künstler*innen und Kontexten das Spannungsfeld von Schauspiel, Performance und Kunst untersuche: Welche Kraft liegt diesem Verhältnis inne? Welche Handlungen und Aktivitäten treten dabei zu Tage? Wie zeigen sie sich? Wie verhalten sie sich zum Kontext? Welche Haltung nehme ich dabei ein? Dieses Kraftfeld auslotend geht es um Fragen des Erinnerns und Aktualisierens, Verwandelns und (Ver)Handelns.

Text von Janek Müller zur Eröffnung der Installation