PARABABETTE

Theatral-audiovisuelle Adaption von „Babettes Fest“ von Tanja Blixen

In Zusammenarbeit mit Regula Imboden, Leo Bachmann und Jürgen Salzmann

Erstaufführung: 27. Dezember 2008, sogar-theater Zürich

In der Erzählung „Babettes Fest“ von Tania Blixen vermag die Köchin Babette mit einem Essen eine katharsische Situation zu schaffen, in der sich ein Dorf von seinen Ängsten und Aggressionen für einen kurzen Moment löst. Sie erleben Verbindung und Gemeinschaft in einem repressiven, von puristischen Zwängen gekennzeichneten Kommunikationssystem – in einer Gesellschaft, in der Sprache ein Instrument der Macht darstellt. Babette bleibt einzig der Monolog in Form eines grossen, üppigen Dinners.

PARABABETTE wurde analog des Namens, entlang der Geschichte von Tania Blixen, aber auch neben ihr, dagegen und über sie hinaus entwickkelt, nie aber „Babettes Fest“ aus den Augen verlierend. Das, was Babette als Figur im Roman verkörpert und mit ihrem Essen vermag, übersetzt PARABABETTE in ein Fest der theatralen, akustischen und visuellen „Leckerbissen“. Mittels performativen Elementen, Musik und Filmprojektionen wird der Abend zu einem sinnlichen Ereignis. Das Publikum ist nicht blosser Zuschauer, sondern Teil des Abends, die Aufführung nicht blosse Zurschaustellung, sondern Verführung. PARABABETTE verbindet sogar-küche und sogar-theater. Was normalerweise zeitlich getrennt ist, findet an diesem Abend zusammen. Die reale Küche wird Teil der Inszenierung und der Zuschauerraum Teil der Bühne. Die Aufmerksamkeit der Zuschauenden pendelt zwischen Küche und Publikumsraum, Fiktion und Realität, Inszenierung und Zufall.

Da die Zuschauer aktiver Bestandteil der Aufführung sind, wurde der Probenprozess von PARABABETTE geöffnet. angelhaus-production gastierte im November 2008 als Artists-in-Residence im Kunstraum der station 21 in Zürich. Dort wurde die Adaption des Stoffes experimentell entwickelt und es fanden drei öffentliche Try-outs statt. Das dort entwickelte Material wurde im Anschluss verdichtet und im sogar-theater uraufgeführt.

Fotos: Bernhard Fuchs

Text zu Parababette von Cecilia Hausheer